Unsere Arbeit

Die Mitglieder der Notfallseelsorge teilen sich das Jahr in Bereitschaftszeiten auf. Zwei Notfallseelsorger*innen sind in ihrer Bereitschaftszeit rund um die Uhr startklar für Einsätze. Gleichzeitig sind alle anderen Mitglieder als Hintergrunddienst alarmierbar, falls zusätzliches Personal gebraucht wird. Diese werden von einem PSNV-Koordinator disponiert, der ebenfalls in Bereitschaften rund um die Uhr Dienst hat.

Die Notfallseelsorge soll alarmiert werden, sobald an einem Ereignis beteiligte Personen enormer psychischer Belastung ausgesetzt sind oder waren. Hierzu muss kein Todesfall eingetreten sein. Auch z.B. schwere Unfälle, Brände und Gewaltverbrechen können zu psychischen Folgeschäden führen. Um dies zu verhindern bzw. zu verringern, ist eine schnelle psychosoziale Betreuung von großem Wert. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass in den ersten Stunden nach einem belastenden Ereignis, wichtige Arbeit auf dem Weg zu einer gesunden Verarbeitung geleistet werden kann und muss.  Dies gilt sowohl für direkt Betroffene als auch für indirekt Betroffene (Unfallopfer, Zeugen, Ersthelfer, Angehörige, Einsatzkräfte).

In unserem Einsatz gilt es

  • Unfassbares solidarisch mit aushalten
  • Schweigen zulassen
  • Abschiednahme von Verstorbenen ermöglichen
  • zu versuchen, soziale Bindungen zu aktivieren
  • eigene Ressourcen der Angehörigen stärken
  • erste organisatorische Hilfen anbieten
  • religiöse Riten respektieren und anbieten
  • über mögliche körperliche und psychische Folgereaktionen aufklären

Wie wird man eigentlich Notfallseelsorger?

Wer Notfallseelsorger werden will, muss mindestens 24 Jahre alt sein, idealerweise eine entsprechende Ausbildung mit Schwerpunkt Kommunikation mitbringen, selbst natürlich psychisch stabil und zeitlich flexibel sein. Die Ausbildung Die Ausbildung umfasst 110 theoretische Unterrichtseinheiten. Themen wie Psychotraumatologie, Krisenkommunikation, Bestattungsrecht und viele weitere Themen welche für uns wichtig sind werden hier intensiv behandelt. Außerdem hospitiert man in den Bereitschaftswochen der aktiven Notfallseelsorger und macht Praktika auf einem Rettungswagen, beim Einsatzleiter der Feuerwehr und fährt eine Nachtschicht bei einer Polizeistreife mit.